Marqsismus

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  • Der Marqsismus ist eine politische, wirtschaftliche und ideengeschichtlich bedeutende Strömung die sowohl dem Sozialismus als auch dem Kommunismus zugerechnet, entstanden vor und während der Industriellen Revolution, die ihre Ursprünge in Gran Novara und Targa hat. Sie geht auf Gianluigi di Angelo und Abu Marqs zurück.
    Begriffsbildung

    Der Begriff des Marqsismus tauchte in Gran Novara zum ersten Mal um 1850, und damit während der Epoche des zweiten Novarischen Königreiches auf, und wurde, da er mit der Revolution der Bauern gegen den König verbunden war, als ketzerische Weltanschauung betrachtet. Bedeuteund früher bezeichneten sich in Targa gewisse Stammesführer als Anhänger des Marq's und verfolgten als Vertreter der ländlichen Bevölkerung eine kollektivistische Politik. Bis zum Zeitpunkt der Ausrufung der Novarischen Republik am 03.03.1910 durch Giorgio Marcello, einem der Führer der Partido Comunista, die von den Ideen Marqs' und di Angelos beeinflusst wurde, die als die als Sieg des Kommunismus über das monarchistische Regime betrachtet wurde, tobte in Gran Novara ein langer blutiger Kampf zwischen den (eigentlich) demokratisch-sozialistischen Revolutionären (Kommunistische Partei) und dem monarchistisch-konservative Werte verfechtenden Staatsmilitär.
    Die Ideen dieser Partido Comunista wurden in der Folgezeit irrtümlich immer wieder kommunistisches Gedankengut im Sinne der marqsistischen Definition bezeichnet. In Wahrheit vertraten sie aber nur teilweise die Ideen, die Marqs in seinen Schriften publiziert hatte. Die Partido Comunista übernahm insofern zwar weitläufig die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Theorien des Marqsismus, verfolgte aber in letzter Konsequenz ein nur bedingt das Ziel der Theorien Marqs'. Auch in Targa wurde seinen Ideen kaum bis zur letzten Konsequenz verfolgt, vorallem da Vieles seiner Schriften unklar und Auslegungssache blieb.

    Entstehung der Theorie

    Erste Überlegungen Marqs' bezüglich des ökonomischen und wirtschaftlichen Systems gab es bereits im frühen 19. Jahrhundert. Zunächst beschränkte er sich jedoch auf gesellschaftliche und staatstheoretische Theorien, die er aufgrund der miserablen gesellschaftlichen Verhältnisse und der Unterdrückung der Bauern durch den Adel und den Klerus ausarbeitete. Er beobachtete und lebte ebenso mit targischen Stämmen, deren Ursprünglichkeit kein wirkliches Privateigentum zuließ und in denen Eigentum an Produktionsmittel völlig unbekannt war. Diesen Zustand betrachtete er als eine Form des Ur-Kommunismus und sah ihn als Anfang und Ende der Menschheitsgeschichte. Am Ende sei die menschliche Zivilisation und Gesellschaft wieder voll entwickelt und habe das Joch des Privateigentums abgeschüttelt.
    So befasste er sich zunächst mit gesellschaftsbezogenen Kritiken und analysierte Staat und Gesellschaft genau. Bereits in seinen frühesten Schriften wurde ihm klar, dass sich die Gesellschaft aus verschiedenen Klassen zusammensetzt. Er befasste sich in den Folgejahren immer stärker mit Studien über die Ursachenforschung dieser gesellschaftlichen Klassen. Erst im Laufe der industriellen Revolution jedoch wurde Marqs klar, dass die gesellschaftliche Entwicklung entscheidend von der ökonomischen beeinflusst wird.
    Dies war der Beginn seiner ausführlichen Arbeit mit dem wirtschaftlichen System. Im Laufe der wirtschaftlichen Revolution und vor allem wegen der Streikwelle, die Gran Novara im Januar 1922 wirtschaftlich lahmlegte und die aufbrechenden Kämpfe verschiedener Stämme in Targa, welche Marqs als Sonderform der Klassen betrachtete sah Marqs seine Annahmen, der Kommunismus wie ihn die Partido Comunista propagierte sein von seiner Vorstellung des Kommunismus weit entfernt, bestätigt und verfasste die später von seinem Verleger Gianluigi di Angerlo publizierten Schriften über den Kommunismus.

    Strömungen

    Targische Schule

    Die targische Schule (auch Monarcho-Marqsismus bzw. Monarcho-Kommunismus) genannt) von Zulfikar Mahfouz gilt als besonders exotische Form des Marqsismus, sie beruft sich auf den Kommunismus und richtet sich in vielen Punkten an Abu Marq's Lehren, doch besonders in politischer und gesellschaftlicher Sicht weicht sie von den Ansichten von Marqs und Di Angelo ab. Sie propagiert in traditioneller Hinsicht den vollen Erhalt des targischen Königtums, der Amenokal muss als Großkönig oberster Revolutionär und Erneuerer der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sein. Er muss in der permanenten Revolution die Gesellschaft Targas hin zum Ziel des vollkommenen Kommunismus bringen, Aufgabe der basis-demokratisch-organisierten bzw. rätedemokratischen Stämme muss es sein den Amenokal notfalls zur Räson zu bringen und für die Recht Gesinnung desselben zu sorgen und notfalls korrigierenden Einfluss nehmen. Er sieht vorallem im Wechselspiel Stämme - Amenokal die Revolution Targas gesichert. Anhänger außerhalb von Targa von Mahfouz vorallem in anderen traditionellen Königreichen in denen man sich der sozialen Frage annehmen will ohne am Königtum zu rütteln.

    Novarische Schule

    Ebenfalls in der medianischen Region entstand die novarische Schule, auch als Integraler Marqsismus bzw. Sozialismus/Kommunismus bekannt. Sie zeichnet sich vorallem durch eine starke Betonung auf Pluralismus, Offenheit und Pragmatismus aus. Losung ist die "Freie Mittelwahl", was bedeutet, dass die novarische Schule jeder Arbeiterschaft in jeder Nation und Region, die Wahl zwischen Reformismus und Revolution offen lässt. Diese Besonderheit begründet sich darin, dass die Arbeiterklasse immer unterschiedlichen Milieus ausgesetzt ist und sich zwangsläufig andere Ideen zur Verwirklichung der klassenlosen Gesellschaft entwickeln müssen, die novarische Schule und in Novara damit die PCN lehnen jegliches Sektierertum und Spaltertum ab und war schon immer führend in der internationalen Vereinigung der Arbeiterschaft in einer pluralistischen bunten Internationalen. Dies führte vorallem in Gran Novara zu einer starken und geschlossenen Einheit der novarischen Linken, worin sich noch immer die heutige Stärke der PCN im Königreich Gran Novara trotz teilweise widrigster Umstände finden lässt.

    Kijanibondesische Schule

    Unter den besonderen Umständen des Kontinentes und der Nation entstand die kijanibondesische Schule, der kijanibondesische Marqsismus/Sozialismus/Kommunismus gehört mitunter zu den ältesten Stoßrichtungen und hält sich laut eigenem Vereständnis am genauesten an die Lehren von Abu Marqs und Gianluigi di Angelo. Sie verfolgt ohne Kompromisse die Errichtung einer vollkommen klassenlosen kommunistischen Gesellschaft durch die Weltrevolution, in welcher alle Produktionsmittel durch Vergesellschaftlichung in den Händen aller liegen. Die völlige wirtschaftliche und politische Gleichheit im Kommunismus über die Stufe des Sozialismus ist das Ziel. Sie versteht sich als revolutionäre Massepartei und lehnt grundsätzlich Reformismus als Revisionismus und als Stehenbleiben auf der halben Wegstrecke ab. Das Ziel muss es sein die Staatsmacht zu erobern und durch die Diktatur des Proletariats die sozalistische und im letzten Schluss die kommunistische Gesellschaft zu errichten.

    Marqsismus sanumbertinischer Prägung

    Von den sozialistischen Bruderstaaten als theoretisch schwach bewertet, hat sich in der abgeschiedenen Inselrepublik San Umberto eine durchaus eigenständige Politische Schule entwickelt. Die nun seit 1917 ununterbrochene regierende San Umbertinische Marqsistischen Volxpartei (UmMaVoP-PR), unter der weisen Führung des 1940 geborenen Anselmo Paradiso III dem Enkel des Staatsgründers, hat es mit der Konzeption des Pragmatischen Realismus geschafft, stets die Wünsche des Volkes mit den Plänen der Partei in Einklang zu bringen.
    Besondere Bedeutung hat hier die Doktrin der vier Säulen. Als die tragenden Säulen der Volksrepublik San Umberto werden danach verstanden: Der Marqsismus, die Partei, die Armee des Volkes und der geliebte Führer des Volkes, Presidente di San Umberto i Secretario Generale de la SUmMaVoP-PR Anselmo Paradiso III.
    Die großen Reformen, so 1943 Einführung des Realexistierenden Sozialismus, 1951 das Projekt Einheit von Partei und Volk, 1962 die Reform des Grundeigentums (Verstaatlichung des Vulkanschlots), 1967 Neue ökonomischen Direktive (NöD), also der Einheit von Wirtschaftspolitik und Kalenderpolitik, fanden stets die uneingeschränkte Zustimmung des Volkes, insofern aufgrund einer gewissen gesellschaftlichen Trägheit kein Widerstand zustande kam.
    Es kann Besucher allerdings irritieren, das derzeit, aufgrund einer gewissen Plansolluntererfüllung und der nach der 1967 eingeführten Neuen ökonomischen Direktive (NöD), also der auf Basis der Strategie von Einheit von Wirtschaftspolitik und Kalenderpolitik erstellten Parteikalender, San Umberto aktuell im Planjahr 1983 angekommen ist. Da die meisten Bewohner der Inseln allerdings ohnehin zeitlos glücklich sind, hat das keine besonderen Auswirkungen.

    Philosophie

    Der Marqsismus ist von der Dialektik und vom Materialismus in der Philosophie geprägt. Laut Marqs und Di Angelo rühren alle Ideen, Vorstellungen und Gedanken im Gegensatz zum Idealismus aus den realen Bedinungen und Lebensumständen sowie den komplexen Lebensverhältnissen und Machtstrukturen, die sich „in letzter Instanz“ aus den jeweils historisch-geographischen Produktionsverhältnissen und materiellen Gegebenheiten entwickeln.
    Marqs und Di Angelo lösten sich desweiteren von der in ihren Augen einseitige Sichtweise der mechanischen Materialisten, die die Welt als unveränderlich verstanden. Abu Marqs übernahm die Denkfigur der Dialektik sowie die Annahme einer Gesetzmäßigkeit der Geschichte. Diese Gesetzmäßigkeit der Geschichte resultiert aus materiellen, sozialen Bedingungen und Auseinandersetzungen innerhalb der Gesellschaft.
    So betrachten sie das Universum als Totalität, also als objektive zusammenhängedes Ganzes. Jedoch beschäftigt sich Marqs mit den im Idealismus angesprochenen geistigen Gegensätze und betrachtet sie als Ausdruck und Abbild realer und materieller Gegensätze und Lebensumstände, die voneinander abhängen und sich in ständiger durch Wechselwirkung beeinflusste Bewegung befinden. Diese Entwicklung wird als aufsteigend sprich sich immer qualitativ verbessernd gesehen.
    Somit gibt es eine objektive Realität losgelöst vom menschlichen Bewusstsein in materiellen Bewegungen, welche jedoch dem Einfluß der Menschen ausgesetzt sind, was jedoch nicht heißt, dass der Mensch seine Umwelt objektiv richtig erfasst. Diese Annahme erhält ihre größte Bedeutung wenn man über zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen Überlegungen anstellt, jeder Utopismus wird verneint.

    Nach einer materialistischen Weltanschauung muss „die Produktion und Reproduktion des wirklichen Lebens“ das „bestimmende Moment in der Geschichte“ werden. Die Arbeit ist daher eine zentrale Kategorie für das Individuum selbst und die gesellschaftliche Entwicklung sein. Daher werden alle Gesellschaftsordnungen maßgebend durch ökonomische Bewegungsgesetze bestimmt:

    Die Konsequenz dieser Sichtweise ist eine umfassende Kritik an Religion, Recht und Moral. Diese begreift Marqs als Produkte der betreffenden materiellen Verhältnisse. Religion, Recht und Moral hätten also nicht die universelle Gültigkeit, die sie beanspruchen.

    Geschichtstheorie

    Laut marqsistischer Geschichtstheorie lassen sich ebenso die Entwicklungen der Gesellschaften und der Geschichte der Menschheit wissenschaftlich herleiten und erklären. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte des Klasenkampfes, der sobald er einmal beendet ist, durch eine neues Ungleichgewicht neu entfacht wird. Die Produktivkräfte (Arbeitskräfte und Produktionsmittel) entwickeln sich im Laufe der Zeit, bis sie mit den Produktionsverhältnissen (Arbeitsteilung und Besitzverteilung) in Widerspruch geraten. Bei Marqs werden die Produktionsverhältnisse als Fesseln der Entwicklung der Produktivkräfte betrachtet und die unteren Klassen trachten immer danach die Produktionsverhältnisse zu ihren Gunsten zu ändern was der Hauptmotor des Klassenkampfes ist.
    Marqs unterscheidet zwischen folgenden geschichtlichen Entwicklungsstufen der Gesellschaft:
    • Stammes- oder Urgesellschaft, auch Urkommunismus
    • Sklavenhaltergesellschaft
    • Feudale Gesellschaft
    • Kapitalistische Gesellschaft
    Nach der Überwindung des Kapitalismus folgen zwangsläufig:
    • Sozialismus
    • Kommunismus
    Die Geschichte der Menschheit und ihrer Gesellschaften ist eine naturgestzliche Entwicklung vom Schlichten zum Komplizierten, eine Steigerung der Qualität, deswegen seien Sozialismus und Kommunismus unvermeidbar. Der Kapitalismus führe laut Marqs zu immer größen Problemen und Krisen. Die sozialistische Gesellschaft wird den Kapitalismus ebenso ersetzen wie dieser die feudalistische Ordnung. Der Klassenkampf wird erst im Kommunismus sein Ende finden, in welchem jedes Herr-Diener Verhältnis aufgelöst sein wird.

    Ökonomische Vorstellungen

    Neben seiner Analyse und seinen Theorien zur Philosophie, Gesellschaft und Geschichte umfasst das Gesamtwerk der beiden Denker Marqs und Di Angelo ebenso eine Wirtschaftstheorie. Nach einem langen Studium der ökonomischen Bewegungen in kapitalistischen Systemen und Staaten, da gemäß seiner Geschichtstheorie ja die Produktionsweise, die Produktionsmittel und die Produktionsverhältnisse von enormer Bedeutung für die Gesellschaft und deren Ausformung verantwortlich ist.
    Desweiteren befassten sich beide Denker mit den Regelmäßigkeiten, Variablen und Gesetzen der Ausbeutung innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft. Desweiteren stellten sie Thesen über Ausbeutung und Verteilungskampf auf und befassten sich mit der Konzeption und Entstehung moderner Klassengesellschaften und der Ballung des Kapitals, welche er mikro- und makroökonomisch differenzierte. Dabei griffen sie auf verschiedene Theorien und wissenschaftliche Erkenntnise vieler Vorgänger zurück und brachten in ihre komplexe und umfassende Analyse Theorien zur Verelendung, zu Krisen und zum Wert ein.

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    Original aus dem Lexikon des Medianischen Imperiums - Mit freundlicher Genehmigung

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